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Chiphersteller im Vergleich Intel vs. AMD: Der nicht enden wollende Streit

Intel vs. AMD: Eine CPU wird in den Sockel gelegt.
Intel vs. AMD: Welcher Hersteller lohnt für Ihre Bedürfnisse?
© Tevarak / Getty Images
Intel vs. AMD: Ende 2020 hat AMD mit der vierten Generation seiner Ryzen-Prozessoren den Performance-Thron ergattert. In diesem Jahr geht die Fehde in die nächste Runde. Worauf müssen Sie 2021 beim Kauf achten?

Es ist die Glaubensfrage, die sich jeder Käufer oder Selberbauer eines PCs stellen muss: Intel oder AMD? Der Prozessor (CPU) markiert eine der wichtigsten Komponenten im Computer. Allerdings verbergen die Konkurrenten ihre Chips hinter unverständlichen Kennungen, bei denen selbst Fachleute den Überblick verlieren. Zeit, sich eine Übersicht über die Prozessoren zu verschaffen und zu klären, welche CPU Sie 2021 wollen. 

Intel vs. AMD: Die Grundlagen

Ein Prozessor besteht aus wenigstens einem Rechenkern, der die Aufgaben berechnet, die ihm das Betriebssystem zuteilt. Wie schnell er das macht, entscheidet seine Taktfrequenz, die in Gigahertz angeben wird. Logisch: Prozessoren mit vielen Kernen und hoher Taktfrequenz sind teurer. Die Chips teilen sich in High-End-, Oberklasse-, Mittelklasse-, und Einsteiger-CPUs ein. Beide Hersteller decken jede Klasse ab. Die folgende Tabelle zeigt exemplarisch Prozessoren von AMD und Intel, die sich in der jeweiligen Klasse gegenüberstehen. 

High-End

Oberklasse

Mittelklasse

Einsteiger

AMD

Ryzen 9 5900X

Ryzen 7 5800X

Ryzen 5 5600X

Ryzen 3 3300X

Cores/Threads

12/24

8/16

6/12

4/8

UVP

540 Euro

442 Euro

300 Euro

129 Euro

Intel

Core i9 10900K

Core i7 10700K

Core i5 10600K

Core i3 10300

Cores/Threads

10/20

8/16

6/12

4/8

UVP

438 Euro

318 Euro

212 Euro

120 Euro

In der Tabelle sind natürlich nicht alle Prozessoren beider Hersteller aufgelistet. Intel bietet eine Vielzahl weiterer CPUs an, die sich im Namen ähneln, aber kein "K" tragen sondern ein "F", "T" oder keinen Buchstaben. Was hat es mit den Kennungen auf sich?

Exemplarisch nehmen wir uns für die Erklärung den Core i5 heraus. Es ist der Mittelklasseprozessor der zehnten Generation. Die Kennzeichnungen gelten für Core i3, i7 und i9 simultan.

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Core i5 10400T

T = Energieeffizienz optimiert, nicht übertaktbar

Core i5 10400

Nicht übertaktbar, niedrigere Frequenz als 10500

Core i5 10400F

Nicht übertaktbar, keine integrierte Grafikeinheit

Core i5 10600T

T = Energieeffizienz optimiert, nicht übertaktbar

Core i5 10500

Nicht übertaktbar, niedrigere GHz als 10600

Core i5 10600

Nicht übertaktbar

Core i5 10600K

Übertaktbar, höchste GHz

  • Die 10 steht für die Generation
  • Die 400, 500 und 600 für die Höhe der Taktfrequenz
  • T ist auf Effizienz optimiert
  • F hat keine integrierte Grafikeinheit
  • K ist übertaktbar 

Dagegen stehen die Ryzen-Prozessoren von AMD. Sie sind immer übertaktbar und haben normalerweise keine integrierte Grafikeinheit. Es sei denn, ein "G" verbirgt sich hinter dem Namen. Die einzelnen Klassen kennzeichnet AMD an der 3, 5, 7 und 9 – ähnlich wie Intel. Danach wird es verwirrend: Bis zur dritten Generation waren die Prozessoren an der Tausend nach der Klassen-Klassifizierung deutlich erkennbar.

Der Ryzen 7 2700X gehört der zweiten und der Ryzen 7 3700X der dritten Generation an. Der Ryzen 7 5800X ist aber die vierte Generation. Warum AMD die 4000 übersprang, bleibt das Geheimnis des Herstellers. Wenn AMD ältere Prozessoren neu auflegt, erkennen Sie das an einem "XT". Der Ryzen 7 3800XT ist beispielsweise eine Neuauflage der dritten Generation und bietet höhere Taktraten als sein Vorgänger.

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Intel vs. AMD: Die Unterschiede

Der größte Unterschied zwischen Intel und AMD liegt in der Fertigungsweise der Prozessoren. AMD hat es geschafft, seine Rechenkerne im 7-Nanometer-Verfahren zu bauen. Das bedeutet, dass die Kerne des Herstellers kleiner sind und damit energieeffizienter arbeiten. Auf der Gegenseite steht Intel, die noch immer in 14 Nanometer fertigen. Der Hersteller feilt an der Technologie seiner Chips und holt das Maximum aus bereits Bekanntem heraus.

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Im Vergleich takten Intel-Prozessoren höher und verbrauchen mehr Strom. Ein Mehr an Leistung gegenüber der vierten Ryzen-Generationen erreichen die Intel-Prozessoren dadurch nicht. Neben der Taktrate kommt es bei Prozessoren vor allem darauf an, wie die Architektur des Chips aufgebaut ist. Ein Indikator dafür, wie effizient ein Prozessor arbeitet, gibt die "IPC" eines Chips wieder. IPC bedeutet "Instructions per Cycle" also wie viele Anweisungen die CPU pro Rechenzyklus verarbeiten kann. Und hier hat AMD dank seiner Architektur die Nase vor Intel, obwohl die Ryzen-Prozessoren niedriger takten.

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PCIe 4.0

PCIe 4.0 ist der neue Standard für die Kommunikation von Prozessor und weiteren Komponenten über die Hauptplatine. Stellen Sie sich Ihr Mainboard wie ein Straßennetz vor. PCIe 4.0 bietet gegenüber PCIe 3.0 einen höheren Datendurchsatz, also mehrere Spuren der verbindenden Straßen. Intel-Prozessoren kommen mit dem neuen Standard noch nicht zurecht. Erst mit seiner elften CPU-Generation implementiert der Hersteller PCIe 4.0.

Ryzen-Prozessoren der dritten und vierten Generation schicken Daten schon jetzt über PCIe 4.0 durch den Computer. Voraussetzung dafür ist eine Hauptplatine mit 570er-Chipsatz. Noch profitieren von dem Mehr an Datendurchsatz nur wenige Spiele. "Counter Strike – Global Offensive" ist ein prominenter Titel, bei dem durch PCIe 4.0 tatsächlich mehr Bilder in der Sekunde auf dem Monitor landen. 

Thunderbolt

Wenn Sie häufig große Dateien wie 4K-Videos von einer externen Festplatte auf den PC ziehen, lohnt es sich, auf Thunderbolt zu setzen. Die Technologie nutzt die gleiche Schnittstelle wie USB-C, bietet aber einen höheren Datendurchsatz. Apple-Nutzer kennen Thunderbolt bereits von iMac und MacBook. Weil Intel die Technologie entwickelte, funktioniert sie nur auf Computern mit Intel-Chips und entsprechendem Mainboard.

Smart Acces Memory

AMD hat auch eine eigene Technologie ausgetüftelt, die vor allem für Spieler interessant ist, die voll auf den Hersteller setzen. Wenn Sie eine Ryzen-CPU der vierten Generation mit einer Radeon-RX-6800-Grafikkarte paaren, erlaubt "Smart Acces Memory" dem Prozessor auf den Speicher der Grafikkarte zuzugreifen. Und genau das führt in einigen Spielen zu einer verbesserten Leistung. 

Die Sockel

Ein Merkmal unterscheidet die aktuellen Chips beider Hersteller. Der AM4-Sockel von AMD markiert die Endstufe. Bedeutet: Alle zukünftigen CPUs von AMD passen nicht mehr auf die Hauptplatine. Wenn Sie heute Mainboard und Prozessor kaufen, müssen Sie beim nächsten CPU-Update beide Komponenten austauschen. Der FCLGA1200-Sockel für Intel-Prozessoren der zehnten Generation kommt dagegen mit Prozessoren der kommenden elften zurecht. Danach ist allerdings Schluss.

Intel vs. AMD: Was Sie brauchen

Welche CPU die richtige für Sie ist, ergibt sich daraus, wofür und wie Sie den Computer benutzen und wie viel Geld Sie ausgeben wollen. Laufen viele Programme gleichzeitig auf dem PC, brauchen Sie viele Kerne. Arbeitet nur ein Programm, ist die Leistung weniger einzelner Kerne wichtiger. Bauen Sie einen Rechner für Games, für die Videobearbeitung oder für einfache Büroarbeiten?

CPU fürs Büro

Für einfache Office-Computer brauchen Sie keinen leistungsstarken Prozessor. Wichtiger ist, dass die CPU mit einer integrierten Grafikeinheit daherkommt, damit sie kein Geld für einen Grafikprozessor ausgeben. Außerdem wollen Sie einen Lüfter im Lieferumfang enthalten wissen. Achten Sie darauf, dass Sie Boxed-Versionen der Prozessoren kaufen. Alternativ bieten Händler auch Tray-Versionen an. Dabei handelt es sich meist um Rückläufer, die ohne Kühler verkauft werden. Zwei Kerne reichen für eine Büro-CPU meist aus, aber es schadet nicht, auf einen Vierkerner zu setzen.

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CPU für Gaming

Die meisten Gamer suchen eine CPU mit dem besten Mix aus Preis und Leistung. Momentan erreichen das Sechskerner. Für die Zukunft gewappnet sind Sie mit acht Kernen. Wer den Prozessor übertakten will, muss die Kosten für eine starke Kühlung einberechnen. Auf eine integrierte Grafikeinheit dürfen Sie verzichten. Ein Gaming-Computer ohne leistungsstarken Grafikchip ergibt keinen Sinn.

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CPU für Video und Bildbearbeitung

Wenn Sie einen Prozessor für flüssige Bild- und Videobearbeitung suchen, kommen Sie um eine leistungsstarke CPU mit vielen Kernen nicht herum. Gleiches gilt, wenn Sie viele Programme zur gleichen Zeit benutzen.

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Intel vs. AMD: Preis und Leistung

Viele Jahre dominierte Intel den Markt der Prozessoren, weil seine Chips energieeffizienter und schneller waren. Erst seit Veröffentlichung der Ryzen-Prozessoren war AMD wieder konkurrenzfähig und bot ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Es dauerte vier Generation, bis AMD-CPUs Intel-Chips leistungstechnisch den Rang abliefen. Wegen der hohen Nachfrage sind die AMD-Chips aktuell vergriffen oder überteuert. Und das führt zu einer interessanten Situation:

Intel reagiert auf die Konkurrenz, indem der Chiphersteller seine Preise senkt. Und genau das macht seine Prozessoren interessant. Die folgende Tabelle zeigt CPUs von AMD und Intel anhand ihrer Nutzung und dem Preis vom 17. Februar 2021. Bitte beachten Sie, dass sich die Preise zu einem späteren Zeitpunkt ändern können.

Intel

Kerne/Threads

Angebot bei

Preis

AMD

Kerne/Threads

Angebot

Preis

Office mit Grafikeinheit

Core i3 10100

4 Kerne, 8 Threads

Alternate.de

106 Euro

Ryzen 3 3200G

4 Kerne, 8 Threads

Alternate.de

116 Euro

Gaming Sechskerner

Core i5 10600KF

6 Kerne, 12 Threads

Alternate.de

185 Euro

Ryzen 5 5600X

6 Kerne, 12 Threads

Alternate.de

359 Euro

Gaming Achtkerner

Core i7 10700KF

8 Kerne, 16 Threads

Alternate.de

311 Euro

Ryzen 7 5800X

8 Kerne, 16 Threads

Alternate.de

469 Euro

High-End Videobearbeitung und Gaming

Core i9 10900KF

10 Kerne, 20 Threads

Alternate.de

414 Euro

Ryzen 9 5900X

12 Kerne, 24 Threads

Alternate.de

699 Euro

Auf dem Papier ähneln sich die Prozessoren. Leistungstechnisch verlieren die Intel-Chips der zehnten aber gegen die Ryzen-Prozessoren der vierten Generation. Die wiederum sind sehr viel teurer als ihre unverbindliche Preisempfehlung, kommen aber meist mit Kühler daher, was bei den Intel-Prozessoren nicht der Fall ist. Wenn Sie eine Hauptplatine zu den Prozessoren anschaffen, fällt ihr Preis ebenfalls ins Gewicht. AM4-Mainboards sind etwas günstiger als die Hauptplatinen für Intel-Prozessoren.

Weil Ryzen-Prozessoren wegen der hohen Nachfrage überteuert sind, geht der interessantere Mix aus Preis und Leistung aber an Intel. AMD-Fans könnten die Nische durch die dritte Generation von Ryzen-Prozessoren gefüllt wissen. Sie liegt aber leistungstechnisch hinter der zehnten Generation von Intel-Core-Prozessoren. Preislich vergleichbar sind etwa der Ryzen 7 3700X und der Intel Core i7 10700KF, die beide um die 300 Euro kosten. Der Intel-Prozessor bietet aber mehr Leistung fürs Geld, wenn Sie die Kosten für Prozessorkühler und Mainboard nicht einberechnen.

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Intel vs. AMD: Das bringt die Zukunft

Wenn Sie sich nun fragen, ob es lohnt, auf neue Intel oder AMD-Prozessoren zu warten, fällt die Antwort ernüchternd aus. Bei Intel steht die elfte Generation an Prozessoren in den Startlöchern. Noch ist ungewiss, ob der Hersteller seinem Konkurrenten damit die Stirn bieten kann. Zu viel dürfen Intel-Fans aber nicht erwarten. Wieder fertigt der Hersteller die Chips im 14-Nanometer-Verfahren, wieder erhöht Intel wohl die Taktrate der einzelnen Kerne. Es scheint, als gelange die Technologie und Intel mit seiner Strategie ans Ende. Der Oberklasse-Prozessor der elften Intel-Generation wird aller Voraussicht nach "nur" ein Achtkerner. Wann die Prozessoren 2021 auf den Markt kommen, verriet Intel noch nicht.

AMD verfeinert sein Fertigungsverfahren weiter. Ende 2022/Anfang 2023 plant der Hersteller, seine ersten Prozessoren im 5-Nanometer-Verfahren auf den Markt zu bringen. Mit ihnen kommt der AM5-Sockel und DDR5-Arbeitsspeicher. Wann der Hersteller genug Nachschub liefert, um die hohe Nachfrage seiner Prozessoren zu einem vernünftigen Preis zu decken, ist nicht bekannt.

Quellen:computerbase.de, pc-magazin.de, pcgameshardware.de

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axp

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