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VfL Osnabrück Fußballklub zahlt Mitarbeitenden mehr Geld, wenn sie sich klimabewusst verhalten

VfL Osnabrück
Der VfL Osnabrück will "enkeltauglich" arbeiten
© osnapix / Imago Images
Fußball-Zweitligist VfL Osnabrück will seine Angestellten für mehr Nachhaltigkeit motivieren. Dafür gibt es eine freiwillige Klausel in Verträgen.

Dass der Klimawandel die größte und drängende Krise unserer Zeit ist, haben mittlerweile auch einige Unternehmen erkannt. Manche versuchen, ihre Mitarbeitenden dazu zu motivieren, sich umweltschonender zu verhalten – was die Firmen natürlich nicht davon entbinden sollte, auch in ihren unternehmerischen Entscheidungen das Klima mitzudenken.

Der Fußballverein VfL Osnabrück will seinen Mitarbeitenden finanzielle Anreize bieten, um das Klima zu schonen. Dafür gibt es in den Verträgen eine sogenannte "Gemeinwohlklausel": Angestellte mit einem solchen Passus im Vertrag erhalten jährlich bis zu 750 Euro mehr Gehalt. Davon wird dann eine Kompensation für den CO2-Abdruck des Arbeitsweges abgezogen, die in Zusammenarbeit mit einer Non-Profit-Organisation errechnet wird. Wer also für den Arbeitsweg öfter das Auto stehen lässt, kann mehr verdienen.

VfL Osnabrück: Gemeinwohlklausel in Verträgen ist freiwillig

Michael Welling, Geschäftsführer des Fußball-Zweitligisten, betont, dass die Klausel freiwillig sei. "Wir werden keinen potenziellen Arbeitnehmer nicht einstellen, wenn er die Klausel nicht unterschreibt. Und: Kein Mitarbeiter, der die Klausel hat, ist am Ende finanziell schlechter gestellt, als ein Mitarbeiter ohne Klausel", stellte er gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung" klar. Die Gefahr, finanziell bestraft zu werden, wenn man sich nicht klimafreundlich genug verhält, besteht also nicht.

Der Arbeitgeber erfasst die CO2-Emissionen durch den Arbeitsweg, weitere Angaben aus dem Privatleben der Mitarbeitenden – zum Beispiel zum Ernährungsverhalten – sind freiwillig. Der Verein wolle damit "sensibilisieren und den Umgang mit dem Thema fördern", erklärt Geschäftsführer Welling. Nach Angaben des VfL war die Klausel zum Saisonstart im August in 40 Verträgen integriert. Kompensiert wurden in der vergangenen Saison 7000 Euro.

Die Gemeinwohlklausel steht sowohl in den Verträgen mancher Spieler als auch den Arbeitspapieren normaler Angestellter des Vereins. Kritik von Arbeitsrechtlern, die argumentieren, ein solcher Paragraf würde einer Klage vor einem Arbeitsgericht nicht standhalten, sieht Michael Welling gelassen. Da die Klausel freiwillig sei, befürchte er keine Probleme, sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Quellen: VfL Osnabrück / "Neue Osnabrücker Zeitung"

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