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Bayern Gewalttat bei Schloss Neuschwanstein: US-Tourist wegen Mordes angeklagt

Schloss Neuschwanstein
Von der Marienbrücke aus haben Touristen einen guten Blick auf das Schloss Neuschwanstein
© Karl-Josef Hildenbrand / DPA
Im Juni vergewaltigte und tötete ein Mann mutmaßlich eine Touristin vor dem Schloss Neuschwanstein. Eine weitere Frau wurde bei dem Vorfall verletzt. Jetzt droht dem Verdächtigen ein Mordprozess.

Vier Monate nach dem Gewaltverbrechen an zwei amerikanischen Touristinnen in der Nähe von Schloss Neuschwanstein ist Anklage gegen einen 31-Jährigen erhoben worden. Dem US-Amerikaner werde Mord und versuchter Mord vorgeworfen, teilte die Staatsanwaltschaft Kempten am Donnerstag mit.

Bei dem Angriff nahe der Marienbrücke in Schwangau war eine 21-Jährige gestorben, ihre ein Jahr ältere Begleiterin wurde verletzt. Der Mann soll die jüngere Frau vergewaltigt und beide Opfer einen Abhang hinuntergestoßen haben. Die Brücke ist ein beliebter Aussichtspunkt mit Blick auf das Schloss.

Frauen bei Schloss Neuschwanstein in den Abgrund gestoßen

Der Fall hatte im Juni international für großes Aufsehen gesorgt. Nach den Ermittlungen sollen die drei Urlauber aus den USA zufällig aufeinandergetroffen sein. Der Mann soll die beiden Frauen dann aus sexuellen Gründen angegriffen haben. "Der Angeschuldigte soll – so der Verdacht – die beiden Frauen dann bewusst von dem Wanderweg zu einem wenige Meter entfernt liegenden Aussichtspunktes gelotst haben", berichteten die Staatsanwälte.

Dann soll er die jüngere Frau zu Boden geworfen haben, um sie zu entkleiden. Nach den Ermittlungen griff in dieser Situation die 22-Jährige ein, woraufhin der Mann die Begleiterin etwa 50 Meter in die Tiefe gestoßen haben soll. Die Anklage geht davon aus, dass der Mann die 21-Jährige dann strangulierte und vergewaltigte. Danach soll er sie ebenfalls den Abhang hinabgestürzt haben.

Dem Mann wird in der Anklage auch Vergewaltigung mit Todesfolge sowie gefährliche Körperverletzung und Besitz von Kinderpornografie vorgeworfen. Entsprechende Dateien sollen sich auf dem sichergestellten Mobiltelefon sowie dem Computer des Mannes befunden haben.

Die beiden Frauen wurden nach dem Angriff aufwendig aus der Schlucht geborgen. Für die jüngere von beiden konnten die Ärzte nichts mehr tun.

Das Landgericht Kempten muss nun die Anklage prüfen und entscheiden, ob der Fall öffentlich verhandelt wird. Einen Gerichtstermin gibt es noch nicht.

cl / DPA / AFP

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