Berlin, eine unscheinbare Einfahrt in einen überraschend grünen Hinterhof mit Loftwohnungen. Til Schweiger steht im Torbogen, lächelt schief und sagt: "Fünf Minuten zu früh. Aber herein!" Der 59-Jährige hat lange überlegt, ob er ein Gespräch mit dem stern führen soll. Seit dem Frühjahr hat er keine Interviews gegeben – seit in einem "Spiegel"-Artikel schwere Vorwürfe gegen ihn erhoben wurden. Es war die Rede von Schikanen und Ausrastern bei der Produktion des jüngsten Schweiger-Films "Manta, Manta – Zwoter Teil". Von einer Überlastung der Mitarbeiter. Von Gewalt an einem Drehtag. Und davon, dass Schweiger am Set betrunken gewesen sei.
Die Produktionsfirma Constantin beauftragte eine unabhängige Anwaltskanzlei, um die Vorwürfe gegen Deutschlands erfolgreichsten Filmemacher zu prüfen. Das Ergebnis: Ein "generelles Klima der Angst" habe die große Mehrheit der Befragten nicht wahrgenommen. Aber unbestritten blieb, dass der offenbar unkontrollierte Alkoholkonsum von Til Schweiger bei den Dreharbeiten immer wieder für Schwierigkeiten sorgte.
Herr Schweiger, wie geht es Ihnen?
Ich bin ein bisschen nervös wegen dieses Interviews, aber ansonsten geht es mir eigentlich ziemlich gut.