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Krieg in der Ukraine Neue Wunderrakete Vympel R-37M – Russland will in wenigen Tagen massenhaft ukrainische Jets abgeschossen haben

Die Vympel R-37M war schon auf der MAKS 2013 zu sehen.
Die Vympel R-37M war schon auf der MAKS 2013 zu sehen.
© Vitaly V. Kuzmin / wikimedia
Russland soll der ukrainischen Luftwaffe in den letzten zwei Wochen sehr schwere Verluste beigebracht haben. Ursache soll der Einsatz einer modernen Rakete mit großer Reichweite sein. Die R-37M kann in 400 Kilometern Entfernung zuschlagen.

Die russischen Streitkräfte behaupten, in den letzten Wochen eine große Anzahl von ukrainischen Jets abgeschossen zu haben. Wirkliche Belege gibt es dafür nicht und auch die Ursache steht nicht fest. Angenommen wird jedoch, dass Russland eine neue Abwehrrakete einsetzen kann, die von einem Flugzeug gestartet wird. Es handelt sich um die Vympel R-37, der NATO-Name lautet AA-13 "Axehead". Die Waffe hat eine große Reichweite, die Variante R-37M verfügt über einen Booster, damit kann sie Ziele in 400 Kilometern Entfernung angreifen. Ihre Geschwindigkeit liegt mit fünf- bis sechsfacher Schallgeschwindigkeit im unteren Hyperschallbereich. Der neue Suchkopf Agat 9B1388 steuert das Ziel in der letzten Phase selbstständig ohne Hilfe des Trägerjets ein. Damit kann die R-37, anders als ihr Vorgänger R-33, von mehreren Jets eingesetzt werden.

Luft-Luft-Rakete mit sehr großer Reichweite 

Die Abwehrwaffe ist sehr groß. Sie wiegt fast eine Tonne, die Länge beträgt 4,06 Meter – der Fragment-Gefechtskopf wiegt fast 60 Kilogramm. Bei einem so schweren Gefechtskopf wird das Ziel auch dann zerstört, wenn er nur in der Nähe des Jets explodiert. Der angegriffene Jet kann die Rakete nur schwer ausmachen. Man kann den aktiven Suchkopf anmessen, dann gibt es eine Warnung, er wird aber erst kurz vor dem Ziel aktiviert.

Die R-37M ist der Nachfolger der sowjetischen Luft-Luft-Rakete R-33. Die R-37M kann in russische Kampfflugzeuge der vierten und fünften Generation eingebaut werden. Mit der Entwicklung wurde Ende der 2000er Jahre begonnen. Ursprünglich sollte die Rakete von einer MiG-31 getragen werden. Später wurde jedoch beschlossen, dass auch die Su-30, Su-35 und die Su-57 die Waffe starten sollen.

Schwere Verluste 

Laut russischen Berichten hat die ukrainische Luftwaffe in weniger als zwei Wochen 26 Systeme verloren, darunter 17 MiG-29, 2 SU-24, 3 SU-25, 1 L-39 und 3 Mi-8 Hubschrauber. Wirkliche Beweisvideos gibt es zu diesen Zahlen nicht, allerdings wurde die R-37 gesichtet. Auch westliche Experten nehmen an, dass sie im Einsatz ist. Wenn das stimmt, hat sich die Situation im ukrainischen Luftraum von Grund auf geändert. Derartige Verluste kann Kiew nicht tragen. Sie können auch nicht durch weitere Jets aus dem Westen ausgeglichen werden.

Selbst der Einsatz der amerikanischen F-16 wäre riskant. Mit einer Reichweite von 400 Kilometern wäre der östliche Teil der Ukraine akut gefährdet. Damit wird auch der Einsatz von Luft-Boden-Raketen wie der "Storm Shadow" schwierig. Damit diese Waffen Ziele im russischen Hinterland treffen können, müssen die Trägerjets weit in die Reichweite der R-37M hineinfliegen.

Mit dem Auftauchen der R-37M ändert sich der Luftkrieg erneut. Wie schon in den Wochen zuvor. Kiew konnte mit den von den USA gelieferten ATACMS-Raketen erfolgreich russische Flughäfen tief im Hinterland angreifen. Als Reaktion darauf nimmt Russland die Stützpunkte weiter zurück, was vor allem die Unterstützung der Truppen am Boden schwieriger macht. Umgekehrt konnte Russland die Reichweite der einfachen Kamikaze-Drohnen steigern und mit ihnen ukrainische Jets am Boden attackieren.

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