Neue EU-Verordnung

Ab heute Verkauf verboten: Diese Produkte fliegen aus deutschen Supermärkten und Drogerien

Frau in Drogerie
In welchen Produkten gibt es noch Mikroplastik?
Zoran Mircetic, iStockphoto

von Aristotelis Zervos

Jetzt müssen Kunden ganz stark sein!

Die EU greift durch und verhängt sogar ein sofortiges Verkaufsverbot für bestimmte Produkte. Worum es konkret geht und was Verbraucher jetzt wissen müssen.

Video-Tipp: So viel Mikroplastik essen wir Woche für Woche

So viel Mikroplastik essen wir Woche für Woche Hätten Sie DAS gedacht?
03:28 min
Hätten Sie DAS gedacht?
So viel Mikroplastik essen wir Woche für Woche

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Verkaufsverbot für Mikroplastik seit dem 15. Oktober

Denn seit dem 15. Oktober gilt ein Verkaufsverbot für Glitzer und weitere Produkte. Der Grund: Sie enthalten zu viel Mikroplastik und sind schädlich für die Umwelt. Auf Tiktok sorgt die Umsetzung der neuen EU-Verordnung für großes Entsetzen.

Ziel der EU-Verordnung ist es, die Emissionen von bewusst verwendetem Mikroplastik aus möglichst vielen Produkten zu verringern. Von der EU-Verordnung erfasst werden alle synthetischen Polymerpartikel unter 5 Millimeter, die organisch, unlöslich und schwer abbaubar sind.

Mikroplastik ist vor allem in folgenden Produkten verarbeitet:

  • loser Glitter
  • Kosmetika
  • Waschmittel
  • Reinigungsmittel
  • Spielzeug
  • Düngemittel
  • Pflanzenschutzmittel
  • Arzneimittel
  • Weichmacher

Das Verbot gilt ab sofort vor allem für losen Glitter und kosmetische Mittel, die Mikroperlen enthalten. Also kleine Kunststoffperlen, die für die Exfoliation der Haut verwendet werden wie zum Beispiel in Peelings.

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"Großer Schritt zur Verringerung der vom Menschen verursachten Umweltverschmutzung"

Betroffen ist außerdem das Granulatmaterial, das auf künstlichen Sportflächen verwendet wird. Laut der Europäischen Kommission ist das sogar die größte Quelle von bewusst verwendetem Mikroplastik in der Umwelt.

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„Durch ein Verbot von bewusst zugesetztem Mikroplastik wird ein ernstes Problem für die Umwelt und die Gesundheit der Menschen angegangen. Mikroplastik findet sich in den Meeren, in Flüssen und an Land sowie in Lebensmitteln und Trinkwasser. Die heutige Beschränkung betrifft sehr kleine Partikel, sie ist aber ein großer Schritt zur Verringerung der vom Menschen verursachten Umweltverschmutzung“, erklärt EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius.

Das gilt jetzt für Make-up

Viel eingesetzt wird Mikroplastik noch in der dekorativen Kosmetik, also in Produkten für die Gesichtshaut, für Augen, Lippen und Nägel.

Doch für Lippenstifte, Lidschatten, Puder & Co gibt es erstmal Entwarnung: die hier verwendeten Kunststoffe liegen in fester Form vor. Deshalb gilt für diese Produkte eine Übergangszeit von zwölf Jahren.

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„Hamsterkäufe sind nicht notwendig und sinnvoll“, erklärt Kerstin Effers von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Denn es gibt bereits Alternativen in Form von biologisch abbaubaren Kunststoffen. Die Produkte haben in der Regel einen Aufdruck mit dem Hinweis „frei von Mikroplastik-Partikeln“.

Die Hersteller müssen sich jetzt nur umstellen – und die Verbraucher noch genauer darauf achten, welche Produkte sie verwenden.