„Darf das so nicht stehen lassen“

Wegen Pro-Palästina-Post: CDU-Politiker fordern Ausweisung von Bayern-Star!

Noussair Mazraoui fotografiert beim Fußball Bundesliga Spiel Mainz 05 gegen den FC Bayern München am 22.4.2023. in Mainz. DFL/DFB REGULATIONS PROHIBIT ANY USE OF PHOTOGRAPHS as IMAGE SEQUENCES and/or QUASI-VIDEO *** Noussair Mazraoui photographed at
Noussair Mazraoui sorgte mit einem Post auf Instagram zum Konflikt zwischen Israel und der Hamas zuletzt für Wirbel. Zwei CDU-Politiker fordern jetzt Konsequenzen.
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Hat sein Statement ernsthafte Konsequenzen?

Nachdem Bayern-Star Noussair Mazraoui (25) einen Pro-Palästina-Post auf Instagram veröffentlicht, hagelt es nun Kritik für den marokkanischen Verteidiger des Rekordmeisters. Zwei CDU-Abgeordnete des Bundestages fordern jetzt sogar die Ausweisung des Bundesliga-Profis aus Deutschland. Mittlerweile hat sich auch der Rekordmeister zu dem Fall geäußert!

Noussair Mazraoui: Hat sein Pro-Palästina-Post Konsequenzen?

„Der Verein von Kurt Landauer, der von den Nazis als ‘Juden-Club’ bezeichnet wurde, darf das so nicht stehen lassen. Lieber FC Bayern: bitte sofort raus schmeißen“, schreibt Johannes Steiniger (CDU) auf X (ehemals Twitter). Landauer war bis zur Machtergreifung der Nazis Präsident des Klubs – und Jude. Steiniger weiter: „Zudem sollten alle staatl. Möglichkeiten genutzt werden, ihn aus Deutschland zu verweisen“, fordert der Bundestagsabgeordnete. Im Klartext würde das für Mazraoui heißen: Rauswurf aus Deutschland. Auch CDU-Parteikollege Christoph Ploß (38) vertritt diese Aufassung, er äußert sich auf X ähnlich.

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Von Reue ist derweil keine Spur beim Fußballer. Er sei enttäuscht, dass er sich erklären müsse, heißt es in einer Erklärung, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Denn: Er mache sich nur für Frieden in der Region stark. „Abschließend möchte ich klarstellen, dass es nie meine Absicht war, bewusst oder unbewusst jemanden zu beleidigen oder zu verletzen“, fügt Mazraoui darin an.

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CDU-Politiker Steiniger zu RTL: „Vorbildfunktion nicht genutzt"

Doch Steiniger ist das zu wenig. „Das Statement von Herrn Mazraoui überzeugt mich nicht. Ich hätte mir gewünscht, dass er den Hamas-Terror namentlich und klar verurteilt, sowie sich zum Existenzrecht Israels bekennt. Das hat er nicht gemacht und damit eine Chance vertan, seine Instagram-Posts von gestern zu korrigieren“, so der CDU-Abgeordnete. Und weiter: „In dem Video, das er geteilt hat, wurde im Gegenteil den Palästinensern – sprich der Hamas – ‘der Sieg gewünscht’. Wer aber den Sieg der Hamas wünscht, der nimmt die Vernichtung Israels in Kauf“, fügt Steiniger an. „Sportler wie er haben eine große Reichweite und tragen damit auch eine hohe Verantwortung. Seine Vorbildfunktion hätte er nutzen sollen, um sich deutlich zu positionieren und der Israel-feindlichen Stimmung auf unseren Straßen etwas entgegenzustellen", macht der Politiker deutlich.

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Mazraoui hatte am Sonntag ein Video in seiner Instagram-Story geteilt. „Gott, hilf unseren unterdrückten Brüdern in Palästina, damit sie den Sieg erringen. Möge Gott den Toten Gnade schenken, möge Gott ihre Verwundeten heilen“, hatte es dort in einer Sequenz geheißen. Eine Haltung, die nicht vereinbar ist mit der deutschen im neu aufgeflammten Konflikt in Nahost. Daher verwundert es nicht, dass mit Steiniger und Ploß nun erste Stimmen aus der Politik laut werden und Konsequenzen für den Bayern-Star fordern.

Fest steht, dass die Causa Mazraoui beim FC Bayern zumindest intern aufgearbeitet werden wird. Der Klub engagiert sich seit vielen Jahren entschlossen gegen Antisemitismus und Diskriminierung.

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Mittlerweile hat sich der FC Bayern München geäußert

Der FC Bayern München nun Stellung bezogen und ein Gespräch mit dem Verteidiger angekündigt. „Der FC Bayern hat mit Noussair Mazroui nach seinen Instagram-Posts am Sonntag umgehend Kontakt aufgenommen. Der Spieler befindet sich derzeit mit der Nationalmannschaft von Marokko in Afrika. Nach seiner Rückkehr ist ein ausführliches persönliches Gespräch mit der Clubführung in München vorgesehen“, teilte der deutsche Fußball-Rekordmeister der Deutschen Presse-Agentur am Montag mit.
(jak/jma/dpa)