Beamer-Test Xgimi Horizon Ultra
Xgimi Horizon Ultra im Test: 4K-Beamer mit Dolby Vision!
Muss sich nicht verstecken: der Xgimi Horizon Ultra. COMPUTER BILD hatte den 4K-Beamer im Test.
Foto: COMPUTER BILD
Uhr
Mit dem Horizon Ultra hat Xgimi den weltweit ersten Langdistanz-Beamer mit Dolby Vision auf den Markt gebracht. Wie sich das Gerät schlägt, verrät COMPUTER BILD im Test.
Testfazit
Testnote
1,9
gut
Xgimis Horizon Ultra überzeugte im Test mit knackscharfer 4K-Auflösung und flüssigen Bewegungsabläufen. Buchstäbliches Highlight ist die raffinierte Lichtquelle, die LED- und Laser-Technik vereint und damit ein enorm helles und farbstarkes Bild erzeugt. Dank der intelligenten Software lässt sich der Beamer individuell einrichten und passt damit in fast jedes Wohnzimmer. Selbst die integrierten Lautsprecher taugen.
Pro
- Superscharfe UHD-Auflösung
- Flüssige Bewegungen
- Viele Anschlüsse
Kontra
- Netflix nur über Umwege und mit reduzierter Auflösung
Inhaltsverzeichnis
Wem die Bilddiagonale herkömmlicher TVs fürs Heimkino zu mickrig ist, der sollte sich die Beamer-Sparte näher anschauen. Der neue Xgimi Horizon Ultra kostet so viel wie ein hochwertiger 65-Zoll-Fernseher, bietet aber Bildschirmdiagonalen jenseits von zwei Metern. Was den Beamer einzigartig macht, verrät COMPUTER BILD im Test.
Stolze 5,2 Kilogramm bringt Xgimis Horizon Ultra auf die Waage. Zum Gewicht passen die Maße von 22 x 17 x 27 Zentimetern, die nicht gerade für eine unauffällige Erscheinung auf dem Couchtisch sorgen. Verstecken muss sich der 1.900 Euro teure Edel-Beamer indes nicht. In einem hellen Beigeton gehalten und mit gummierter Oberfläche versehen, sieht der Horizon Ultra nicht nur todschick aus, sondern fühlt sich auch sehr wertig an. Den edlen Eindruck unterstreicht die Linsenabdeckung an der Front. Die besteht aus Stoff und fährt beim Einschalten des Beamers automatisch nach unten.
Als Lichtquelle verwendet Xgimi LEDs und Laser in Kombination. Davon verspricht sich der Hersteller eine hohe Maximalhelligkeit in Verbindung mit einem breiteren Farbspektrum, als es nur mit LEDs möglich wäre. Zusätzlich soll die LED-Technik laut Xgimi verhindern, dass die Augen von Filmfans allzu schnell ermüden. Im Test funktionierte das tadellos. So ließen sich auch nach einem längeren Serienmarathon keine Ermüdungserscheinungen feststellen – vielmehr begeisterten flüssige Bewegungsabläufe und ein knackscharfes 4K-Bild.
Die Auflösung von 3840x2160 Pixeln erreicht der Horizon Ultra mit einem Trick. Sein Projektionschip mit Full-HD-Auflösung (1920x1080 Pixel) stellt blitzschnell hintereinander um einen Viertelpixel versetzte Bilder dar. Und tatsächlich: Schließt man externe Zuspieler wie einen USB-Stick mit hochauflösendem Material oder einen UHD-Blu-ray-Player an, zeigt der Beamer pixelgenau die 4K-Auflösung. Dank des aktuellen und flüssig laufenden Android-11-Betriebssystems lassen sich mit Bordmitteln Filme und Serien an die Wand werfen – vorausgesetzt man verbindet den Xgimi mit dem heimischen WLAN.
Wichtige Streaming-Apps wie Amazon Prime Video, Apple TV und Disney+ sind bereits ab Werk installiert. WOW (ehemals Sky Ticket) fehlte zu Beginn, befindet sich nun laut Hersteller aber ebenfalls im Startmenü. Nur Netflix glänzt mit Abwesenheit – und lässt sich bislang auch nicht aus dem Google Play Store herunterladen. Dass der Streaming-Riese nicht dabei ist, hat Xgimi zufolge lizenzrechtliche Gründe; man befinde sich aber im Austausch mit dem Anbieter, um die App in Zukunft auf dem Homescreen anbieten zu können. Bis es so weit ist, lässt sich die Netflix-App mithilfe des "Desktop Launchers" installieren, wozu Xgimi dem Beamer ein Extramerkblatt beilegt. Über den Umweg lassen sich Filme und Serien abspielen, dafür müssen Nutzerinnen und Nutzer jedoch mit einer reduzierten Auflösung von 1280x720 Pixeln leben – 4K oder Full HD sind nicht drin. Wen das stört, schließt etwa einen Fire-TV-Stick an.
Außer mit seiner Schärfe beeindruckt das Bild mit kräftigen und natürlichen Farben. Die erreichen ihre größtmögliche Brillanz in einem abgedunkelten Raum. Denn: Beamer können Licht in fast beliebiger Abstufung projizieren und ein gewaltiges Farbspektrum darstellen, nur schwärzer als die unbeleuchtete Wand kann das Bild nicht werden. Daher muss für einen Projektor das Wohnzimmer möglichst dunkel sein. Darüber hinaus hilft eine möglichst helle Lichtquelle. Im Test erreichte der Horizon Ultra eine stattliche Helligkeit von 1.660 Lumen. Damit ist der Beamer auch in nicht komplett abgedunkelten Räumen einsetzbar. Zum Vergleich: Xgimis MoGo 2 Pro und der kleine Xgimi Elfin pendeln sich zwischen 450 und 600 Lumen ein und sind damit wenig tageslichttauglich (aber dafür viel günstiger!).
Besonders gut kommen Helligkeit und Farben bei HDR-Filmen (High Dynamic Range) zur Geltung, deren höheren Dynamikumfang der Horizon Ultra darstellen kann. Zudem ist Dolby Vision an Bord. Die Sonderform von HDR packt Infos zu Farbraum und Helligkeit in Filme und Serien und passt das vom Beamer ausgegebene Bild kontinuierlich an. Somit kann der Projektor stets den größtmöglichen Dynamikumfang abbilden. Deutlich sichtbar sind die satteren Farben und die feineren Helligkeitsstufen beispielsweise in der Amazon-Prime-Serie "Die Ringe der Macht".
Auf Wunsch passt der Beamer das Bild automatisch ans Umgebungslicht an. Wer ohnehin hauptsächlich im Dunkeln schaut, kann die Helligkeit unter dem Punkt "Iris" auf 8 setzen. Dass die Automatismen im Horizon Ultra eine gute Arbeit leisten, beweisen auch der schnelle Autofokus und die treffsichere Korrektur der Bildlage. Während der Fokus das Bild scharf stellt, gleicht die Trapezkorrektur Bildverzerrungen aus. Die treten auf, wenn der Beamer schräg nach oben oder unten projizieren muss. Seitliche Projektionen zieht die Keystone-Korrektur ebenfalls gerade. Im Test mussten die Experten hier jedoch teilweise manuell nachjustieren.
Da diese Art der Kalibrierung Bildschärfe kostet, ist es besser, den Beamer so aufzustellen, dass keine Korrektur notwendig ist. Anders als beim Kurzdistanz-Projektor Samsung The Premiere ist ausreichend Platz vor der Projektionsfläche erforderlich. Im Test erzeugte der Horizon Ultra bei einem Abstand von etwa 2,40 Metern ein zwei Meter breites Bild (Projektionsverhältnis von 1,2), das circa zwölf Zentimeter oberhalb der Stellfläche an der Wand landete. Damit ist der Beamer gut auf einem Couch- oder Nachtisch aufgehoben. Übrigens: Der Horizon Ultra kommt auch mit farbigen Wänden klar. Unter der Einstellung "Anpassung der Wandfarbe" stimmt der Xgimi sein Farbspektrum auf die Farbe der Projektionswand ab. So behält beispielsweise das YouTube-Logo seinen weißen Anstrich auch auf einer braunen Tapete.
Töne gibt der Xgimi ebenfalls von sich. Die klingen dank der integrierten Stereolautsprecher ungewöhnlich klar und gut abgestimmt für einen Beamer, ersetzen mit den etwas dünnen Bässen aber kein Heimkinosystem. Zudem sind die Lautsprecher in der Front montiert und damit dem Publikum abgewandt. Zum Anschluss externer Boxen dient einer der beiden HDMI-Anschlüsse des Xgimi als Audioausgang (eARC); daran lässt sich beispielsweise eine Soundbar andocken. Über einen 3,5-mm-Klinken-Anschluss lassen sich Stereoanlage oder Kopfhörer verbinden. Das Koppeln mit Bluetooth-Boxen klappte im Test ebenfalls problemlos.
Obwohl der Xgimi Horizon kein waschechter Gaming-Beamer ist, überzeugte der Projektor auch in dieser Kategorie. So lag die Latenz im Spielemodus bei erfreulich niedrigen 19 Millisekunden, womit sich selbst Rennspiele ohne störende Verzögerung zocken ließen. Betriebsgeräusche gibt der Xgimi im Übrigen kaum von sich: Nur im ohnehin unbrauchbar grünstichigen Leistungsmodus ist er störend laut, sonst schnurrt er mit angenehmen 24 Dezibel.
Xgimis Horizon Ultra überzeugte im Test mit knackscharfer 4K-Auflösung und flüssigen Bewegungsabläufen. Buchstäbliches Highlight ist die raffinierte Lichtquelle, die LED- und Laser-Technik vereint und damit ein enorm helles und farbstarkes Bild erzeugt. Dank der intelligenten Software lässt sich der Beamer individuell einrichten und passt damit in jedes Wohnzimmer. Selbst die integrierten Lautsprecher taugen.