Die Lavalampe ist zurück! Fünf Designer:innen feiern sie mit ganz neuen Looks

Zum 60. Geburtstag der Lavalampe haben fünf Designer:innen den rebellischen Leuchtenklassiker neu gestaltet. Sehen Sie hier alle blubberbunten Sondereditionen!
Lavalampe auf Beistelltisch neben rotem Midcentury Sofa
Mathmos

Zum Jubiläum der Lavalampe: Das sind die fünf limitierten Geburtstagslooks.

Seit stolzen 60 Jahren erhellt die Lavalampe die Wohnungen und Häuser ihrer treuen Liebhaber:innen. Und so ein Jubiläum ist doch ein wunderbarer Anlass, sich fein rauszuputzen. Das dachte sich auch Mathmos, der britische Hersteller der Lavalampe, der diesen Herbst mehrere Sondereditionen des farbstarken Leuchtenklassikers präsentiert. Die Firma hat deshalb unterschiedlichsten Persönlichkeiten aus der Kultur- und Designszene eingeladen, ihre ganz persönliche Variante der Lavalampe zu gestalten.

We are family! Die ersten Lavalampen (ganz oben) und die Kollektion von heute.

Mathmos

Kultobjekt oder Designsünde? Das ist die Geschichte der Lavalampe

Erfunden hat die Lavalampe der Brite Edward Craven Walker. In einem Pub fiel ihm eine selbst gemachte Eieruhr auf, in der eine bunte Flüssigkeit waberte. Ganz der Tüftler, experimentierte der gelernte Buchhalter mit Getränkeflaschen und verschiedenen Mixturen, bis er 1963 seine „Astro Lamp“ präsentierte. Gleichzeitig gründete er die Firma Mathmos, die bis heute im beschaulichen Poole in Dorset die Lavalampen herstellt. Seine Frau Christine leitete von Anfang an die Produktion.

Edward Craven Walker und seine Frau Christine gründeten Mathmos 1963.

Mathmos

Bis heute entsteht die Mathmos-Lavalampe in Großbritannien, wo jedes Modell mit dem bunten Elixier gefüllt wird. Jenes entsteht aus einer Mischung von Wasser und einer Wachsflüssigkeit, der ein Chlorkohlenwasserstoff beigemischt wird. Die genaue Formel, die unter strengster Geheimhaltung steht, hat Craven Walker bis zu seinem Tod im Jahr 2000 verfeinert. Schaltet man die Leuchte an, erwärmt die Glühbirne das farbige Wachs, weshalb es nach oben steigt, dort langsam abkühlt und wieder absinkt.

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Lavalampe: Darum wurde sie in den 60ern und 70ern so gefeiert

Mit ihrem Space-Age-Design, das an eine Weltraumrakete erinnert, und der fluoreszierenden, farbigen Flüssigkeit passte die Lavalampe hervorragend in die psychedelischen, bunten Interiors der Sechziger und Siebziger und wurde schnell zum Liebling des Anti-Establishments. Innerhalb von wenigen Jahren hatte Mathmos sieben Millionen Leuchten verkauft. Selbst Beatles-Drummer Ringo Starr zählte zu den Kunden ­− ein Ritterschlag für Craven Walker.

Bekennender Lavalampenfan: Ringo Starr.

Der Look der Lavalampe hatte immer etwas leicht Unangepasstes, ja Rebellisches. Auf keinen Fall dezent, wollte sie immer gesehen werden. Sie fügt sich nie in ein Interior ein und steht, angeschaltet, nicht einmal still: Die bunten Blasen befinden sich im ständigen Auf und Ab und strahlen dabei etwas Verspieltes, Optimistisches aus.

Erst Rebell, heute ein Klassiker: die Lavalampe.

Mathmos
Großes Comeback: Das Revival der Lavalampe in den 1990ern

In den späten 1990ern verhalf die Agentenkomödie „Austin Powers“ der Lavalampe zu einem großen Comeback. Auf einmal produzierte Mathmos bis zu 800.000 Modelle in einem Jahr. Damals war die Leuchte eigentlich schon ein Klassiker, eine alte Bekannte. Trotzdem fand sie von Neuem Einzug in Teenagerzimmer weltweit und begleitete ihre pubertierenden Besitzer:innen nebst Räucherstäbchen, Bandpostern und Stereoanlagen durch deren rebellische Jahre.

Die Lavalampe von Duran Duran ist mit dem alten Logo und den Unterschriften der Bandmitglieder graviert.

Neu interpretiert: Das sind die fünf frischen Looks der Lavalampe, von ausgewählten Designer:innen kreiert

Die wilden Zeiten der Lavalampe liegen jetzt schon ein Weilchen zurück, aber zum Sechzigsten wird trotzdem wunderbar ausufernd mit Kollaborationen gefeiert ­− und die Gästeliste ist fabelhaft. Die Band Duran Duran, deren Mitglieder selbst Kinder der 1960er sind, wählte für ihre Lavalampe Edelstahl und eine lila- und pinkfarbene Flüssigkeit, die auch in Interiors der 80er hervorragend ausgesehen hätte. Studio Job überträgt sein berühmtes Totentanzmuster „Perished“ auf ein goldfarbenes Gehäuse, sodass Skelette um rot leuchtende Blasen tanzen. Der Fotograf Rankin setzt für sein Modell auf kühle Blautöne und die Designerin Camille Walala, bekannt für ihre bunten grafischen Muster und Installationen, verziert den Metallkorpus der Leuchte mit feinen Wellenlinien.

Der britische Fotograf Rankin wählte ein kühles Blau für seine Version der Lavalampe.

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Sabine Marcelis lässt gelbe Wachsblasen hinter Mattglas verschwimmen.

Mathmos/Titia Hahne

Sabine Marcelis hingegen entschied sich dafür, die mystische Essenz der Lavalampe zu betonen. In ihrem Modell verschwindet die Flüssigkeit hinter Mattglas. Ausgeschaltet wirkt der Entwurf der niederländischen Designerin deshalb komplett weiß. So dezent hat man die Leuchte noch nicht gesehen. Der heutigen Inhaberin von Mathmos gefällt der Look: „Modell Nummer 1 habe ich gleich behalten“, sagt Cressida Granger.

Alle Sondereditionen sind auf 600 Stück limitiert.

Bei der Version von Studio Job tanzen Skelette um die rote Lava.

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Camille Walala entwarf ein grafisches Muster für ihr Modell.

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