Die November-Ausgabe der AD ist da …

… und zeigt sich „unwirklich schön“. Unser Titelthema widmet sich nämlich dem Einsatz von KI im Interiordesign. Daneben: Ein umstrittenes Kulthaus und zehn Visionen, die im obersten Geschoss eines Münchner Neubaus Wirklichkeit wurden.
Welchen Einfluss hat künstliche Intelligenz auf die Designwelt  Das erfahren Sie in der neuen AD
Fabian Freytag via Midjourney

AD im November 2023: Das sind die Themen und News der neuen Ausgabe.

Fabian Freytag zählt zu den derzeit wohl avanciertesten Innenarchitekten, was die Erprobung von Künstlicher Intelligenz angeht. Von Freytag und einer von ihm mit Input gefütterten Bild-KI stammt auch unser im Wortsinn fantastisches Covermotiv. Es zeigt den rein imaginären „Portofino Pavillon“ – einen messingfarben bedampften Glaskubus, der geradezu zirzensisch an einen steilen Felsen über dem Meer gebaut wurde – keine Baubehörde würde eine solch gewagte Konstruktion genehmigen.

Unwirklich schön: Die KI-generierten Midjourney-Entwürfe von Fabian Freytag.

Fabian Freytag via Midjourney

Impressionen und Themen der November-Ausgabe von AD

Während die Phalanx der Kulturpessimisten KI als Menetekel an die Wand malt, fragen wir im Gespräch mit Freytag und seinem Fachkollegen Sergei Tchoban, wie KI überhaupt funktioniert und ob sie sich tatsächlich anschickt, die Ingeniosität des Menschen in den Schatten zu stellen. Gibt es berechtigten Grund zur Sorge – und inwieweit bereichert und erleichtert KI in naher Zukunft die Arbeit von Architekturbüros?

In der neuen Ausgabe tauschen sich Fabian Freytag (hier links – in Roboterversion) und Sergei Tchoban (rechts) über Künstliche Intelligenz in Design und Architektur aus.

Fabian Freytag via Midjourney

Einstweilen führt Künstliche Intelligenz nur aus, was zuvor mittels Bildvorlagen und Text-Prompts eingespeist wurde. Kommunikations-Störungen dürften mit KI also ausgeschlossen sein, immerhin! In der Rubrik Kulthaus zeigen wir Ihnen, was passieren kann, wenn das Gespräch zwischen (Star)Architekt und Bauherr Aufmerksamkeitsdefizite aufweist. In den späten 1960er-Jahren baute Claude Parent für ein Paar ein modernistisches Ferienhaus in der Normandie. Mit seinem verblüffenden Betondach wirkt es wie eine Skateranlage mit drei Halfpipes. Der Hausherr störte sich allerdings nicht so sehr an dieser höchst extravaganten Optik, sondern an den großzügigen Fensterfronten, hinter denen er sich wie ein “Affe im Zoo“ fühlte. Hatte er die Pläne nicht gezeigt bekommen? Der Streit eskalierte, Architekt und Auftraggeber sprachen kein Wort mehr miteinander – und die Villa Bordeaux-Le Pecq gilt heute als unumstrittenes Meisterwerk des Franzosen.

Der berühmte französische Architekt Claude Parent machte sich mit seiner „architecture oblique” – seiner schrägen Architektur – einen Namen. Für die Villa Bordeaux-Le Pecq kreierte er ein spektakuläres Dach, das an die Halfpipe einer Rampe erinnert.

Inspiriert von den späten 1960er Jahren – dem Zeitalter der Mondlandung – gestaltete Fabian Freytag ein Interieur mit einer kunstvollen Decke in Creme und Olivgrün.

elias hassos

Ganz ohne Vorgaben (und ohne KI) ging es bei der zweiten Auflage von „AD New Perspectives” zu. Zehn von AD kuratierte Interiorbüros richteten zehn Apartments im obersten Stockwerk des Münchner Neubauprojekts Van B aus. Auf 22 Seiten zeigen wir Ihnen die … sagen wir es so: „wirklich schönen” Ergebnisse dieses einmaligen Experiments. Unter den teilnehmenden Teams übrigens: Fabian Freytag. An die Decke seiner 52 Quadratmeter kleinen Wohnung malte er einen organisch geschwungenen Himmel in Creme und Olive. Ob KI darauf gekommen wäre?

Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre!